Die Bekleidungs- und Textilindustrie ist eine der am stärksten von negativen Schlagzeilen geprägten Branchen, die zugleich jedoch zu den größten und wichtigsten gehört. Besonders die starke Belastung für unsere Umwelt durch die Textilherstellung sorgt stetig für Kritik und Diskussionsbedarf. Die Verschmutzung durch Chemikalien und der Abbau der natürlichen Ressourcen spielen dabei eine übergeordnete Rolle. Die Hersteller und großen Mode-Marken können bereits an diesem Punkt eingreifen und im Kampf gegen die Verunreinigung ein Zeichen setzen. Das bekannte und beliebte Mode-Label G-Star gilt als Vorreiter in diesem Gebiet und schreibt Verantwortung und Nachhaltigkeit in der eigenen Philosophie groß. Wir haben uns einmal genauer angesehen, womit sich G-Star engagiert und was das Unternehmen konkret unternimmt, um die Schonung der Umwelt voranzutreiben.
Über die Marke G-Star
Obwohl der heutige Firmensitz von G-Star in Amsterdam ist, wurde die Marke 1989 unter dem Namen „Gapstar“ im schönen Belgien gegründet. Als das Label 1993 international expandierte, wurde der ursprüngliche Name in G-Star abgeändert. Grund hierfür war vor allem ein drohender Rechtsstreit mit der Firma „The Gap“. Unter dem Claim „Just The Product“ designt G-Star bis heute Jeans und Mode mit einer bestimmten Philosophie: Ziel der Marke ist es seit Beginn an, Luxus-Denim für die Straße zu kreieren. Dem Label geht es darum, hochwertige und wirklich qualitative Jeans zu machen, die straßentauglich sind. Heute gehören zu den Kollektionen von G-Star neben den klassischen Jeans auch T-Shirts, Pullover, Mäntel, Jacken, Blusen, Hemden und sogar Accessoires wie Gürtel, Mützen, Schals und Schuhe.
Raw-Denim als erster Schritt hin zu besseren Bedingungen
Nicht umsonst trägt G-Star als Mode-Marke den Zusatz „Raw“, der sich vor allem auf den „rohen“, unbehandelten Denim bezieht. Die Philosophie des Unternehmens ist es, Jeans zu kreieren, die sich besonders durch den authentischen Denim auszeichnen und hierdurch einmalig werden. Raw-Denim ist ästhetisch, einmalig und zeichnet sich durch einen ganz authentischen und natürlichen Look aus. Ein weiterer Vorteil: der unbehandelte, nachhaltig gewaschene Stoff ist viel umweltfreundlicher als mehrfach gewaschene und behandelte Baumwolle.
Die Verantwortung hört selbst bei den Lieferanten nicht auf
G-Star steht als eines der bekanntesten Mode-Label nicht alleine vor der Verantwortung. Die Marke achtet besonders auf die Kooperation mit Lieferanten und Produzenten, denen sie vertrauen kann. Als einen ersten Schritt hat G-Star daher einen Verhaltenskodex für seine Lieferanten entwickelt, mit denen das Label eingehend prüft, dass die Produkte und Materialien zu nachhaltigen Bedingungen hergestellt werden. In Anlehnung an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, den ILO Kernvereinbarungen, dem Basiscode der Ethical Trading Initiative (ETI) und den SMETA Umweltkriterien sowie ISO 14000 berücksichtigt der Verhaltenskodex somit Themenschwerpunkte rund um faire und umweltfreundliche Bedingungen der Textilindustrie. Ein umfassendes Monitoring in Zusammenarbeit mit unabhängigen Organisationen stellt außerdem sicher, dass die Standards von G-Star eingehalten werden.
Chemie: Nein danke!
Bei der Schonung der Umwelt und der natürlichen Ressourcen ist besonders der Punkt der Chemikalien, die sich nach Verwendung in Flüssen, Meeren, Böden und Pflanzen anreichern und so dauerhaft unserem Ökosystem schaden, ein größerer Punkt. Eine Maßnahme, die G-Star seit längerer Zeit verfolgt, ist die Vermeidung von Chemikalien in der eigenen Textil- und Kleidungsproduktion. Zur Überwachung dieser Maßnahme setzt G-Star auf die eigens entwickelte G-Star Ausschlussliste von Schadstoffen (RSL: G-Star Restricted Substances List). Hier werden international geregelte Gesetze und Vorschriften nachverfolgt, nach denen die Lieferanten von G-Star handeln, um die Anforderungen der Marke zu erfüllen. Durch die Ausschlussliste wird die Verwendung von Chemikalien, die der Gesundheit oder der Umwelt schaden, in den Produkten von G-Star verhindert. Als weiteren Schritt setzt sich G-Star für die Beseitigung industrieller Emissionen gefährlicher Chemikalien in die Umwelt ein und verfolgt das Ziel die Freisetzung dieser Chemikalien bis 2020 aus dem eigenen Produktionsprozess zu verbannen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat G-Star gemeinsam mit Greenpeace ein Detox Solution Commitment vereinbart, welches alle Maßnahmen der Erreichung dieses Ziels verfolgt.
► Zur G-Star Ausschlussliste von Schadstoffen
Die verwendeten Materialien
Um die eigene Mode noch nachhaltiger und umweltfreundlicher zu produzieren, experimentiert G-Star mit vielen verschiedenen Materialien. Von Biobaumwolle, über recycelte Baumwolle, Better Cotton und recyceltes Polyester bis hin zum neuartigen Tencel® - eine natürliche Kunstfaser aus Zellulose - möchte G-Star die Verwendung dieser Alternativen fördern und den Anteil der nachhaltigen Materialien in den eigenen Kollektionen erhöhen. Die genannten Materialien machten daher beispielsweise fast 30% der Kollektion des Jahres 2016 bei G-Star aus. Im Zusammenspiel mit der gewohnt hohen Qualität der G-Star Mode arbeitet das Label zunehmend daran, die Jeans, Oberteile und Accessoires weiterhin mit dem markentypischen Kultcharakter und dem gewohnt authentischen Design zu fertigen, ohne dabei auf eine nachhaltige Produktion zu verzichten. Eine sorgfältige Auswahl und Prüfung der verwendeten Materialien steht deshalb bei G-Star an übergeordneter Stelle. Im 2010 von G-Star gestarteten RAW Sustainable Programm produziert G-Star außerdem Kleidung, die komplett aus nachhaltigen Materialien designt wird.
Nachhaltige Zusammenarbeit mit Pharrell Williams
Ein weiterer großer Schritt für G-Star stellt zudem die Verwendung von Bionic Yarn und die darauffolgende Zusammenarbeit mit Pharrell Williams dar, der mittlerweile seit 2016 Miteigentümer der beliebten Marke ist. Im Zuge der Strategie, die verwendeten Materialien nachhaltiger und umweltfreundlicher zu machen, experimentiert G-Star zunehmend mit neuen Alternativen zur Herstellung von Mode. Seit 2012 arbeitet G-Star daher mit dem von Pharrell Williams entwickelten Bionic Yarn – einem Material, welches aus recyceltem Meeresmüll hergestellt wird. Durch die Verwendung des Bionic Yarn in speziellen Kollektionen der Marke konnte G-Star die Abhängigkeit von Baumwolle einschränken und die eigene Kleidung nachhaltiger produzieren. Zusätzlich zu dieser Maßnahme, die den Abbau von Plastikmüll fördert, setzt sich G-Star für die Verminderung von Plastikmüll ein. So gibt es beispielsweise seit 2014 keine Plastiktüten in den G-Star Stores mehr.
G-Star gehört zu den Marken, die neben dem Designen großartiger Mode auch die Verantwortung nicht aus dem Blick verlieren und stets daran arbeiten, auch zukünftig nachhaltige Kleidung mit Kultcharakter zu schaffen. Dabei sollte erwähnt werden, dass selbstverständlich noch nicht alles ganz reibungslos und perfekt in der Kleidungs- und Textilindustrie läuft, jedoch sollte der verantwortungsbewusste Mode-Fan die Marke als Vorreiter in puncto nachhaltiger Mode im Blick behalten und schauen, woran G-Star zukünftig arbeitet, um noch mehr aus dem eigenen Engagement rauszuholen.